Ich liebe ehrliche Menschen, daher liebe ich ehrliche Blogs. Dies ist einer der Gründe dafür, dass ich sehr gern den Blog Vivabini von Silvia lese. Silvia ist offen, schreibt frei von der Seele über Themen, die uns Mütter berühren. Aber vor allem ist Silvia eine sehr sympathische Frau und gern unperfekt glücklich!
Hallo!
Ich bin Silvia, zweifache Jungsmama, öfter mal am Rande des Nervenzusammenbruchs und süchtig nach Cola light. Auf Vivabini blogge ich über das Leben als Mama mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten und fröne dort meiner großen Leidenschaft nach außergewöhnlichen Produkten, pfiffigen Alltagshelfern und individuellen Shops für die Familie – jenseits der großen Herstellermarken.
Heute darf ich hier bei Natalia gastbloggen und möchte dabei die Gelegenheit nutzen, euch etwas zu erzählen:
Vom Wunsch, die perfekte Mutter zu sein. Vom Wunsch, eine glückliche Mutter zu sein. Und von der Erkenntnis perfekt unperfekt sein:
Vom Wahn des perfekten Mutterbildes
Heute bezeichne ich mein Mama-Dasein ganz selbstbewusst als Leben jenseits des Mutterklischees. Das war aber nicht immer so. Wie wahrscheinlich jede Neumama eines auf den perfekten Zeitpunkt gewarteten, gewünschestem Wunschbabys wollte ich natürlich alles perfekt machen: Die perfekte Ausstattung kaufen, die perfekte Ernährung sicherstellen, die perfekte Erziehung leben – alles nach Lehrbuch.
Naja, und dann kam das wahre Leben mit Baby und Kind. Und das war so gar nicht wie ich mir das vorgestellt habe. Oder doch, eigentlich schon. Wie ich es mir theoretisch vorgestellt habe… In der Theorie steht man sich dabei aber nie selbst im Weg. Mit seinen eigenen Bedürfnissen, Vorlieben, Eigenarten und Schwächen. Überall sah ich vermeintlich perfekte Mütter und fragte mich, wie die das machen und warum das alles für mich so schwierig war. Lange habe ich mit mir und meinem eigenen Mutterbild gekämpft: zu freiheitsliebend, zu unselbstlos, zu… unmütterlich.
Die Erkenntnis vom glücklichen Unperfekt sein
Und dann, eines Tages habe ich es erkannt (ok, es war mehr so ein schleichender Prozess voll von Selbstzweifel, Monologen und Tränen): Du musst keine Supermutti sein, um eine super Mutti zu sein. Du musst dieses Bild der perfekten Mutter nicht erfüllen, um glückliche Kinder zu haben. DU musst glücklich sein, um glückliche Kinder zu haben.
Ja ja, magst du jetzt sagen. Den Spruch habe ich schon öfter gehört – aber so einfach ist es halt nicht immer.
Stimmt, ganz so einfach ist es meistens nicht. Nichtsdestotrotz hat mir die Verinnerlichung dieses Leitsatzes dabei geholfen, manche Dinge einfach entspannter anzugehen und mich selbst im ganzen Mamasein nicht aus den Augen zu verlieren – ohne ständig das Gefühl zu haben, unzulänglich als Mutter zu sein:
1. Ich koche nicht
Ich kann es nicht und will es auch nicht können. Und auch durch die Geburt meiner Kinder hat sich kein Gen aktiviert, dass dies ändern würde. Gut, sogar ich schaffe es, Nudeln ins Wasser oder Fischstäbchen in die Pfanne zu werfen – aber das ist ja auch nicht kochen. Bei uns gibt es eben nur schnelle und einfache Sachen. Oder eben die gute alte Brotzeit.
2. Ich bastle und male nicht
Zumindest nicht als Regel. Ab und an lasse ich mich überreden. Aber nur, wenn ich auch Lust dazu habe. Dagegen unternehme ich gerne etwas mit meinen Jungs. Sei es der Bummel durch die Stadt, der Ausflug zum Bio-Bauernhof oder die Erkundung des neuesten Spielplatzes.
3. Ich lese keine Ratgeber
Wenn ich Ratgeber lese, fühle ich mich immer wie die größte Versagerin der Welt. Also lasse ich es bleiben. Ich erziehe aus dem Bauch heraus, das Wohl meiner Kinder als oberste Priortität. Mache ich damit alles perfekt? Sicherlich nicht. Aber auch das gestehe ich mir zu.
4. Ich gehe arbeiten – weil ich es will
Meine Kinder gehen in die Krippe seit sie ein gutes Jahr alt sind – damit ich arbeiten gehen kann. Nicht, weil wir das Geld so dringend brauchen, sondern weil ich arbeiten gehen möchte. Das Leben als Ganztagsmama ist einfach nicht mein Ding.
5. Manchmal bin ich mir auch selbst wichtig
Vor allem als Neumama verliert man sich im Babyalltag gerne selbst aus den Augen. Unsere eigenen Bedürfnisse stellen wir ganz selbstverständlich hinten an. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Für eine gewisse Zeit. Irgendwann jedoch solltest du dir wieder selbst mehr Priorität zugestehen: Um so zu sein und das zu tun, was dir wichtig ist.
Ich selbst fühle mich beispielsweise aktuell sehr unwohl in meinem Mamakörper. Also räume ich mir selbst Zeit und Mittel ein, dies zu ändern. Außerdem gönne ich mir ein eigenes Hobby: den Blog. Weil es mir Spaß macht. Weil es mich glücklich macht.
Nun ist diese kleine Liste natürlich kein Patentrezept. Nur eine Inspiration. Ich möchte dir damit einen kleinen Schubs geben, einmal selbst darüber nachzudenken, was DIR wichtig ist.
Welche vermeintlichen Perfekte-Mama-Eigenschaften willst du ablegen, um glücklich unperfekt zu sein?
„Warum wir lieber glücklich unperfekt als perfekt unglücklich sein sollten“, ist ein Gastbeitrag von der lieben Silvia, schaut doch mal bei ihr auf Vivabini.de vorbei und entdeckt viele schöne Themen!
Weitere Gastbeiträge über das Mamaleben findest du hier: Familienbett im Urlaub – Nur ein bisschen Schlafentzug
PS: Ich freue mich immer über Kommentare. Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, kannst Du gerne meiner Facebook-Seite folgen. Bilder und ein wenig mehr von mir gibt es täglich auf Instagram, oder auch auf Pinterest.
Ach ja! Ich glaube, in diesem Beitrag kann sich jede Mama wiederfinden. Irgendwie, irgendwo müssen wir wohl alle Abstriche machen, denn wir können nicht in allen Dingen zu jeder Zeit perfekt sein. Bei uns ist es zB der Haushalt. Ich liebe ein schönes Wohnambiente, aufgeräumte Zimmer und glänzende Fußböden. Aber neben Jobs, Familienzeit und eigenen Hobbies bleibt der Haushalt immer wieder auf der Strecke. Wir müssen eben Prioritäten setzten, und wenn die Kinder abends im Bett sind, beschäftige ich mich lieber mit dem Blog oder mache noch Papierkram, als das Bad zu putzen. An manchen Tagen fällt es schwer, nur das Nötigste zu tun und seinen eigenen Ansprüchen nicht genügen zu können. Aber es tut niemandem weh, wenn die Couch einen Fleck hat oder der Spiegel ein paar Spritzer abbekommt. Daher habe ich mich damit abgefunden, nicht mehr in einem Wohnkatalog zu leben 🙂
Liebe Grüße
Lotti
Liebe Lotti, ja diese Abstriche kenne ich auch sehr gut. Ich musste auch lernen mit unserem Chaos zu leben und sehe es lieber mit ganz viel Humor. Irgendwann sind die Kinder aus dem Haus und wir leben in unseren Traumwohnungen und ich wette, dass wir dieses Chaos vermissen werden?. Liebe Grüße Natalia
„Glücklich unperfekt“ ist so eine treffende Beschreibung!
Es tut richtig gut zu lesen, dass eine Mutter keinen Spaß an Kochen und Basteln hat, das hört man irgendwie viel zu selten 🙂
Beim Punkt Nummer fünf würde ich aber noch ein bisschen nachbessern. Sich nur manchmal wichtig zu nehmen ist in meinen Augen zu wenig.
Zum Thema Ablegen: Ich glaube ich habe all meine vermeintlich perfekten Eigenschaften schon abgestreift wie eine Schlangenhaut. Dafür hatte ich auch zwölf Jahre Zeit. Und je älter der Sohn wird, desto entspannter und gelassener gehe ich das Ganze an. Da rückt die Mutterrolle einfach in den Hintergrund.