
„A“ wie Angst
Ich muss das Thema einfach ansprechen, weil ich glaube, es gibt viel Frauen da draußen, die unter all dem Stress am Jahresende leiden. Ich sehe sie überall und erkenne sie an ihren verängstigten Augen, am blassen Gesicht, an ihrer hektischen Art. Sie sagen Sätze, wie :”Ich bin müde”, “Ich kann nicht mehr”, “Muss das Alles sein?” Und machen trotzdem, sich selbst vergessend, weiter. Sie haben Angst etwas nicht zu schaffen! Sie erinnern mich an mich! Es fehlt die Selbstliebe.
„B“ wie Burnout
Vor einiger Zeit, ging es mir genauso. Ein Termin nach dem anderen, Geschenke müssen gekauft werden, Schulkonzerte standen an, für die Kuchenspenden gebraucht werden, dazu erkältete Kinder und immer ein Kleinkind bei mir. Ich habe mich so gut es ging durchgekämpft, aber irgendwann und ich weiß nicht einmal in welchem Moment, saß ich nur noch auf dem Sofa, heulend! Tagelang! Meine Kinder schauten mich an und konnten es nicht verstehen. Warum musste Mama weinen? Und das Schlimmste war, Mama konnte es selber nicht einmal ausdrücken warum! Mein Körper konnte nicht mehr und signalisierte es durch unterschiedliche Schmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, mein Herz raste, das Atmen fiel mir schwer! Es war genug Luft da, nur konnte ich sie nicht tief genug holen! Ich hörte nicht auf meinen Körper und machte solange weiter, bin schlussendlich meine Seele mit diesen Heulkrämpfen versuchte all den Druck von Innen nach Außen zu spülen.
„C“ wie Chaosbewältigung
Für mich bedeutete es ab dieser Zeit, dass ich einiges ändern musste. Nur was genau, dass wusste ich nicht. Meiner Seele und meinem Körper musste geholfen werden und dafür habe ich mir Hilfe geholt. Der Weg aus einem Burnout ist lang. Es musste Ordnung geschaffen werden in meinem inneren Durcheinander und in meiner Umwelt.
„D“ wie Denk an Dich!
Warum ich dies eigentlich schreibe? Es soll kein Seelenstriptease sein. Ich möchte einfach alle Frauen und Mütter daran erinnern, wie wichtig sie selbst sind. Es sind nicht die Geschenke, es sind nicht die tollsten Brotdosen, oder saubersten Wohnungen, die unseren Kindern und Männern wichtig sind, es sind wir! Eine Mama und eine Frau, der es gut geht, hat auch glückliche Kinder. Kein Kind auf dieser Welt würde ein schönes Fest und viele Geschenke gegen eine glückliche Mama tauschen wollen! Daher nehmt etwas Geld und investiert es lieber in euch! Denkt an euch, noch bevor ein Burnout droht! Gönnt euch auch etwas Gutes! Eine Massage, ein neues Kleid, eine Maniküre, ein neues Buch. Vielleicht sogar einen einfachen Kaffee mit einem Stück Kuchen, allein in einem Cafe mit etwas zu lesen, dies war mein erstes Geschenk an mich, vor einiger Zeit, als ich begriff, dass ich mich selbst vergessen hatte. So einfach und doch so wirkungsvoll, denn es hat mir an diesem einen Tag die Seele gewärmt!
Liebe Natalia,
du bringst es auf den Punkt!
Manchmal muss man genau das ansprechen und genau zum richtigen Zeitpunkt.
Oft denke ich „einfach mal durchatmen“ was habe ich davon, wenn ich im Kiga die geilsten
Plätzchen gemacht habe, aber dafür kaum noch Luft bekomme? Nichts. Genau.
Ein Punkt sehe ich anders..gönnen ja.. Kaffee, Massage, Kleid.. etc. Aber viel wichtiger
und gerade in dieser Jahreszeit finde ich, ist doch Zeit.
Zeit mit der Familie
Zeit zusammen
Zeit, einfach mal für mich, da zu sitzen und durchatmen. Ohne Hektik.
Und das kann Wunder bewirken. 😉
Schöne Weihnachten!
Liebe Grüße
Yvi
Liebe Natalie,
das kann ich so gut nachvollziehen, denn mir ging es vor Weihnachten auch so. War total gereizt, genervt, nur noch müde und hatte zu nichts mehr richtig Lust. Job, Kind (bin alleinerziehend), der ganze Weihnachtstrubel – mir wurde alles zu viel. Dazu kam dann noch ein Streit mit meinem Freund, der mir da mal gehörig die Meinung gesagt hat, dass niemand was davon hat, wenn es daheim blitzt und blinkt, ich mich im Job aufarbeite, aber selber nur noch grantig und schlecht gelaunt bin und am Ende noch zusammenklappe, weil mein Perfektionismus über allem steht. Das hat mir dann die Augen geöffnet, auch auf mich zu kucken und auch mal fünf grad sein zu lassen. So haben wir es ohne Stress geschafft, dass wir am Heiligen Abend zum Brunchen gegangen sind – ohne schlechtes Gewissen meinerseits. ?
Ja, das ist wirklich wichtig! Auch mal alles liegen zu lassen, es kann so befreiend sein!
ein wunderbarer Artikel – darf ich fragen, wie / wo Du Dir Hilfe gesucht hast? Ich wühle mich gerade aus dem totalen Tiefpunkt…
Hallo liebe Julia, natürlich darfst du fragen und ich gebe auch gern Auskunft. In erster Linie hat meine Hausärztin mir sehr geholfen. Sie hat mir eine Überweisung gegeben und mich für eine Liste an Therapeuten an die Krankenkasse verwiesen. Dort habe ich einige Nummer bekommen, aber es gibt solche Listen auch im Internet. Letztendlich habe ich nach einigen Telefonaten eine Therapeutin bekommen. Dazu hat auch die Krankenkasse spezielle Familienpfleger, die im Notfall für einige Wochen aushelfen kommen. Wichtig ist ein guter Hausarzt, der dich dabei unterstützt. Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Liebe Grüße,
Natalia