Wenn ich meine Kinder in letzter Zeit anschaue, dann wird mit eine Sache immer mehr bewusst, sie sind mittlerweile keine kleinen Kinder mehr. Also zumindest zwei von drei. Sie sind selbständig, können sich selbst eine Kleinigkeit zu essen machen, haben eine wunderbare eigene Weltansicht und tolle Freunde. Ich bin ziemlich stolz auf sie und schaue ihnen gern einfach nur zu, wie sie dabei sind Erwachsene zu werden.
Dennoch, immer wieder gibt es da auch manchmal einen kleinen Stich im Herzen. Rede ich mit anderen Müttern aus meinem Umfeld, dann geht es ihnen meist genauso und wir stellen erstaunt fest, dass unsere Kinder gefühlt viel zu schnell groß geworden sind. Meine Tochter geht bereits in die Oberschule und für meinen großen Sohn steht der Wechsel auch bald an. Der Mini wird in die Schule kommen und schwupps ist auch er groß!
Genieße die Zeit mit den Kleinen!
Wie kann es nur sein, dass unsere Kinder scheinbar so unbemerkt groß werden? Ich habe vor 10 Jahren bei diesen Menschen die Augen verdreht, die gesagt haben: „Genieße die Zeit mit den Kleinen, sie ist so schnell vorbei!“ Dieser Satz hat mich damals so genervt und heute?
Heute habe ich das Gefühl, ich schaffe es gar nicht mehr meinen Kindern alles mitzugeben, was ich möchte. Haushalt, Hausaufgaben, Hobbys und all die zeitraubenden Dinge die wir nicht mal bemerken, wie Fernsehserien oder Computerspiele, all das nimmt uns hinterhältig unsere gemeinsamen Momente! Dabei täuscht uns das Hirn mit den Gedanken, dass wir immer genug Zeit haben werden!
Heute befürchte ich, tief in meinem Inneren, dass ich irgendwann einmal aufblicken werde und einen erwachsenen jungen Mann vor mir sehen werde. Einen mit einem Bartschatten im Gesicht und furchtbar behaarten Beinen und keinen kleinen Jungen mehr mit Sommersprossen.
Meine große Tochter ist bereits größer ich. Dabei sehe ich sie an und sehe das kleine Mädchen in einem Sommerkleid, dass mit einer Windel am Po und zwei kleinen Rattenschwänzchen auf dem Kopf, fröhlich zur Melodie im Radio getanzt hat.
Mein Mutterherz schmerzt manchmal!
Wie kann es nur vorbei sein? So schnell? Und was ist mit mir? Bin ich schon alt? Bin ich ohne es zu merken bald eine faltige alte Frau, einsam und allein in meiner Wohnung, die auf einen Besuch wartet? Auch wenn ich ihnen Flügel geben möchte, so fürchte ich meine Wurzeln, die mich im Alter an eine Stelle binden könnten.
Im Rückblick auf die letzten 14 Jahre war ich immer eine Mama, stolz auf alles was ich bisher geschafft habe, trotzdem ist mein Kopf voller Fragen! Habe ich meinen Kindern bisher alles Nötige mitgegeben? Was habe ich vergessen? Werden sie gute Menschen sein? – Ja, sie werden, ich weiß es!
Dennoch möchte ich die Zeit manchmal so sehr festhalten! Möchte sie zurückdrehen! Ich will meine keinen zahnlosen Babies wieder haben! Sogar mein Mini wird bald groß und grenzt sich dann langsam ab, aus unserer innigen Mama-Kind-Beziehung. Natürlich ist es nur natürlich und auch selbstverständlich gut so, aber manchmal bin ich für den natürlichen Lauf der Dinge noch nicht so ganz bereit! Selbstverständlich habe ich auch Pläne für die Zeit später und trotzdem…
Die Tage so lang, die Jahre so kurz!
Also Zeit, wenn du mich hörst, mach doch bitte langsamer! Lass mich noch ein paar Kastanienmännchen mit ihnen basteln, ein wenig noch gemeinsam spielen und lesen und toben. Beeil dich doch nicht immer so! Ich weiß, du bist gnadenlos und nicht nur zu mir, aber ich möchte noch ein wenig diese kleinen weichen Händchen in meiner Hand spüren und noch ein wenig diesen süßen Duft an ihren Köpfchen inhalieren, aufsaugen und dann tief in meinem Inneren konservieren!
Wie geht euch liebe Mamas und Papas? Geht es euch auch manchmal zu schnell?
PS: Ich freue mich immer über Kommentare.
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Die Zeit ist die Zeit. Und vergeht eigentlich immer gleich schnell. Eigentlich. Denn gerade dann, wenn wir ganz viel.erleben, in spannenden Zeiten und vollgepackten Tagen sozusagen, scheint sie zu verfliegen. Und dann, wenn doch einmal Ruhe einkehrt, oder Stille und wir uns raus nehmen aus dem Alltagstrott, dann sehen wir, wie viel sich verändert hat. Dann bemerken wir all die kleinen Veranderungen der letzten Zeit auf einmal. Die geballte Ladung sozusagen. Ein bisschen gefühltes Fastforward sozusagen. ?
Bei mir rennt sie momentan geradezu ??
Wie wunderbar-wie aus meinem Herzen- geschrieben. Und das obwohl ich noch am Anfang steh, mein Großer ist zweieinhalb und schläft grad neben mir, während ich Hochschwanger auf die Geburt unseres zweiten Kindes warte. Auf der einen Seite find ich gerade alles so anstrengend und auf der anderen Seite geht mir alles viel zu schnell. Wie so vieles am Elterndasein- große Gegensätze, die sich ergänzen.
In diesem Sinne vielen Dank für den Beitrag, ich habe ihn sehr gern gelesen 🙂
Vielen Dank für die lieben Worte. Liebe Grüße, Natalia