Ich weiß, dass die Trotzphase wichtig ist. Ich weiß auch, dass mein Kind sie braucht um später ein eigenständiges und selbstbewusstes Leben zu führen. Ja, mein Kind wird von seinen Gefühlen überrollt und ja, mein Kind ist durch einen Trotzanfall auch selbst überfordert. Ich weiß, es und kann manchmal selbst nichts dafür, aber so ein Wutzwerg kann einen ganz schön an die eigene Grenze der Belastbarkeit bringen! So bald ich sage: “Nein, es gibt jetzt keine Schokolade, weil…” . Sehe ich, wie er immer mehr rot anläuft und seine Augen ganz klein werden. Ich schaffe es nicht mal bis drei zu zählen, schon wird gebrüllt!!! Die Wände zittern, die Geschwister verstecken sich, die Nachbarn rollen mit den Augen und denken sich bestimmt: “Schon wieder!” Ein “Nein” löst hier einen Sturm aus! Er läuft rot an, der Mund wird zu einer Schnute, die Unterlippe bebt! Es fehlt nur noch der Rauch aus den Ohren, wie in einem Trickfilm. Sein Gebrüll geht durch Mark und Knochen, sammelt sich in meinem Kopf und schaltet jegliches logische Denken aus! Zum Glück sind wir Eltern da nicht allein! Susanne, von “Hallo liebe Wolke”, hat auf ihrem Blog 25 total gute Gründe für einen Trotzanfall aufgeschrieben und ich dachte mir, ich finde 25 weitere Gründe, die bei uns zu einem Trotzanfall führen. So kamen wir auf die Idee, man könnte im Prinzip auch mal bei anderen Müttern nachfragen. Ich finde es sehr schön, dass wir nicht allein sind und habe daher auch mal unsere
25 wirklich, wirklich, wirklich guten Gründe für einen Trotzanfall gesammelt:
- Ich wecke ihn und wir müssen ihn anziehen! (So beginnt eine guter Morgen #nicht)
- Ich habe den falschen Teller gewählt, er möchte gern einen anderen Teller.
- Ich gieße zuerst den Traubensaft ein und dann den Apfelsaft.
- Oder ich gieße zuerst den Apfelsaft ein und dann den Traubensaft.
- Es gibt keine Schokolade zum Frühstück.
- Ich soll ihm die Schuhe anziehen.
- Ich ziehe ihm die Schuhe an, aber er wollte es doch alleine machen!
- Sein Bruder hat ihn angeschaut!
- Seine Schwester wollte seine Hand nehmen.
- Er darf seinen Kopf nicht gegen den Boden hauen (Scheinbar macht sowas Spaß)
- Er darf das Auto nicht starten und auch nicht fahren! (Hört zum Glück auf zu weinen, wenn ich sage, dass die Polizei dagegen ist!)
- Im Auto soll das gleiche Lied seit Tagen laufen und ich weigere mich! (Ich hab auch manchmal meine Trotzphase)
- Der große Bruder hat auf den Lichtschalter im Flur gedrückt. (Brüllt)
- Der große Bruder war zuerst oben an der Tür. (Brüllt mehr und lauter!)
- Der große Bruder hat geklingelt! (Auch der große Bruder ist mit seinen acht Jahren in irgendeiner Trotzphase – Kleinkind sorgt mit seinem Gebrüll für Risse in den Wänden)
- Er möchte einen Apfel.
- Mit Apfel war Banane gemeint.
- Eigentlich wollte er Schokolade und Gummibärchen! (Weint, weil ich ihm Apfel und Banane gebe!)
- Im Fernseher läuft nicht Bobo der Siebenschläfer!!!
- Die Milchschnitte ist beim öffnen kaputt gegangen! (Habt ihr schon mal versucht eine Milchschnitte zu “reparieren”? Ich leider schon.)
- Zum Abendbrot gibt es keine Schokolade!
- Im CD Player ist nicht die richtige Caillou CD
- Ausversehen habe ich dumme, naive Mutter die CD gestartet. (Anfängerfehler)
- Er darf nicht auf dem hellen Teppich tuschen, oder stempeln!
- Er darf nicht das Wasser aus seiner Trinkflasche in den Mund nehmen um es dann auf das Sofa zu spucken! (Schade, oder?)
Geschafft!
Damit hätten wir insgesamt schon 50 Gründe! Ich weiß, dass ich mein Kind durch diese Phase begleiten muss und auch begleiten werde, aber manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit ein wenig vorspulen. Zumindest sind wir nicht allein! Geteiltes Leid ist auch halbes Leid! Daher freue ich mich schon auf die nächsten 25 Gründe für einen Trotzanfall von Tanja, auf ihrem Blog “Krümel und Chaos”! Auch Lukas von „lalukoleli“ hat weitere 25 Gründe gesammelt. Die Sammlung wächst! Weitere gute Gründe findet ihr auch hier:
gruengruengruener.wordpress.com
Habt ihr auch eure Top Gründe für einen Trotzanfall, dann her damit! 😉
Ob diese „Trotzphase“ jemals endet ?? Meine Große ist sechs und vieles kommt mir noch bekannt vor. Habe sehr gelacht!
Ich hoffe jeden Tag ?! Aber es scheint so, dass auch der 8 jährige noch in der Trotzphase steckt. Bei meiner Tochter nennt man dies das Pubertät ???
Ich glaube Humor ist der richtige Weg das zu überstehen. Ich habe gestern eine Banane (ohne Schale) gewaschen, sie hatte Brotkrümel…
Ich bin davon überzeugt! Ohne Humor würde ich hier ausziehen ?! Banane waschen hatte ich !noch! nicht ???
Sehr cool. ? Es tut doch immer wieder gut zu wissen, dass man nicht allein ist. Und ich finde auch, Humor ist ganz ganz wichtig um das jeden Tsg zu überstehen!
Danke und ja! Genau so ist es! LG
Mit Apfel war Banane gemeint 😀 so geil. Ich liebe diese Blogparade, weil sie zeigt, dass das Leben mit Kindern nicht bierernst ist, sondern spannend, abwechslungsreich und auch mal lustig (auch wenn wir das Lachen bei den Trotzanfällen natürlich nur innerlich tun).
Schöne Grüße!
Katharina
So ist es! Ich mag sie daher auch ?
Wenn meine 3-jährige im Auto ein bestimmtes Lied hören will und immer „Medes“ brüllt. Ich ihr „Englisch“ aber nicht verstehe und verzweifle. Nach Wochen des Trotzes und Schweisausbrüchen meinerseits hab ich endlich, endlich verstanden.
Medes = The Greatest von Sia
Die Welt ist wieder in Ordnung
Sie hat einen guten Musikgeschmack!